Hinterachse Teil II

Und weiter gehts:

Störrische Schrauben wollten gebändigt werden, vor allem diese putzige M12 x 70 hatte es in sich – die war mit der Hülse der Gummilagerung quasi untrennbar verheiratet.
Aber irgendwie geht zu Zweit fast alles.
 
Die Steckachsen wurden mit selbstgebautem Gleithammer fachmännisch gezogen, die Achse anschliessend mit Alublechen und Dichtmittel gleich wieder dicht gemacht.
Fertan sollte den Rost umwandeln, aber das scheint aussichtslos, also mal mit ColourEx (sehr empfehlenswert!) die alten Lackreste aufgeweicht und am nächsten Tag mittels Kärcher hinweggefegt
Und weil wir es gerne richtig gut hätten, darf die Achse, die Längslenker und der Panhardstab jetzt erstmal in den großen Sandsturm, anschließend verbauen wir noch eine Achsverstärkung und dann kommt wieder Farbe ran.

Und zusammengebaut haben wir es auch

Nachdem das benötigte Kugellager erst besorgt werden wollte und auch Urlaubszeit dazwischen kam, hat der Zusammenbau doch zwei Wochen Verzögerung eingefahren.Das Lager war sogar lagernd, leider aber nur als 2RS-Version – gefettet und mit Dichtscheiben. Sprich „zu gut“. Kein Problem, Dichtscheiben raushebeln und das Fett rauswaschen. Martin hat es dann aufgepresst. Ach ja, knapp 25€ kostete das Lager.

Aber der Zusammenbau klappte problemlos und, da es eh so heiß auch war am Abend – ließen wir es diesmal gut sein.

-24% Umbau des Verteilergetriebes

Hallo an alle Mitleser!

Nachdem die großen Räder unserem mächtigen Motörchen gut zu schaffen machte, war es uns klar, die Übersetzung muss kürzer werden.

Der erste Schritt lautet daher, Umbau des Verteilergetriebes. Mit dem Umbausatz von Jimnybits werden alle Gänge (also sowohl Straßen- als auch Geländegänge) um 24% kürzer. Dies funktioniert durch zwei geänderte Zahnräder, welche die Primäruntersetzung, welche mittels Kette beim Jimny funktioniert, eben um 24% kürzer macht.

Der Umbau ist nicht weiter kompliziert, erstmal das noch verschraubte Gehäuse ein bisschen im Bereich der Trennfuge reinigen, anschließend den Eingangsflansch und den Ausgangsflansch zur Hinterachse demontieren, der Flansch zur Vorderachse darf drauf bleiben. Der EIngangsflansch weigerte sich beharrlich, der Außenabzieher war unauffindbar, aber Cookie „McGyver“ hatte binnen 5min einen gebastelt.

So sieht es dann aus ohne Flansche:

Das Verteilergetriebe mit abgezogenem Flansch

Weiter gehts mit dem Abnehmen des Deckels: Wichtig dabei, sowohl den Schalter für die Allradanzeige inklusive der kleinen Kugel davor UND die Schaltrastung vorher abbauen, sonst wird es zäh bis unmöglich.

Offen ist dann folgendes zu sehen:

Weiter zerlegen ist keine schwierige Sache, die Lagersitze im Gehäuse sind nicht wahnsinnig fest.

Etwas tricky ist das Entfernen des des Sicherungsringes der Welle am Planeteneingangsrad. Hat dann doch 15min gedauert und vier Hände gebraucht.

Wenn man die Kette in der Hand hat, sollte man darauf achte, diese auch wieder richtig herum einzubauen. Am Foto sieht man die unterschiedliche Teilung.

Einbaulage der Kette

Das neue Zahnrad ist schon ein Stück kleiner:

Was so ein paar Zähne weniger gleich ausmachen…

Bis auf ein Lager, welches auf die Eingangswelle gepresst ist, geht alles problemlos, das Lager hört auf die Bezeichnung 62/28, hat die Abmessungen 28x56x16 und ist ein Standardteil. Wer flott durcharbeiten möchte, sollte solch ein Lager gleich vor Beginn der Arbeiten auf die Eingangswelle pressen (lassen).

Rillenkugellager 62/28

Leider haben wir vorab mangels Wissen das benötigte Lager nicht besorgt, ergo ist mal Schluss für heute.

Winch It!

Endlich geht wieder mal was weiter. Und nachdem das CO2 zum Schweissen aus war, machma halt die Winde drauf.

Die Windentragplatte kam von Jimnybits aus England, qualitativ toll, aber halt für den Rechtslenker gemacht. Da ist zu viel Material:

Kein Problem, die Flex macht einen kleinen Freischnitt fürs Lenkgetriebe.     Und passt schon

Anständig mit einer ganzen Kompanie von M10 Schrauben befestigt (manche nicht ganz so gut zugänglich)

Noch die farblich abgestimmten Schäkel dran (=leider geil)

Fehlt nur noch die Elektrik und wir können winchen!

P.S.: So „nebenbei“ haben wir den Innenraum gestrippt und Martin hat die Konsolen für die Sportsitze entworfen. GREAT JOB!

Der Kofferraumboden – time to say goodbye

Also, wir wussten es bereits.

Letztes Jahr, Gradisca, Bodenwelle, es krachte etwas mehr als sonst. Beim Abdampfen nach der Veranstaltung, alles klar, der Kofferraumboden. Haben wir einfach übersehen. Oder ignoriert. Nun aber ließ es sich nicht mehr verleugnen, da hats was:

Von innen sieht es nach kurzem Kratzen und Klopfen gleich mal noch schlechter aus:

Also, sorry liebe Nachbarn, die Flex muss ran:Blechexperte Martin (der Mann mit dem blendenen Lächeln) ist voll in seinem Element:Wir machen Nägel mit Köpfen – keine halbe Stunde später ist der Boden komplett draussen. Den machen wir neu, nach unseren Ideen, da keine Rücksitze mehr montiert werden auch etwas anders und optimiert für unsere Belange.So ein freier Blick auf den Tank, die Kraftststoffpumpe, die Hinterachse, Federn, Dämpfer und Panhardstab hat schon was finden wir 😉

Nein, wir machen keinen Glasboden, versprochen….

Die Seilwinde – ein eigenes Kapitel

Okay, unser Motto heißt Racing out of Money, demzufolge ist es super, das Martin bereits in unser Team seine WARN M8000-Winde einbrachte, welche unser Budget nicht zusätzlich belastet.

Diese war die letzten 2 Jahre (oder so) an einen lieben Freund verborgt, welcher damit eine Veranstaltung fuhr, vorher hatte die Winde u.A. schon Island und Co erlebt.

Ergo – Service war fällig.

Klares Indiz: Die Winde steckte bereits.

Okay, ich gebe es zu, ich habe mir vorher noch nie Gedanken gemacht, wie so ne Winde genau aufgebaut ist, aber als Maschinenbauer ja kein Thema, kann ja keine Wissenschaft sein.

Flugs zerlegt und mit jeder Schraube manifestiert sich die Erkenntnis – verd…, die sieht ja gar nicht gut aus.

Eigentlich wäre genau JETZT der richtige Zeitpunkt gewesen die Überreste in den Alteisencontainer zu werfen und im Internet eine neue, saubere, glänzende Winde zu ordern. Aber nein, das passt nicht zu uns, außerdem werfen wir sowieso nie nix weg.

Okay, also ab ins Ultraschallbad.   Nach mehreren Stunden bei 80°C, Schrubben und Rost abkratzen sieht es erträglich aus:

In Summe sind 30L Reinigungslösung nun ein Fall für den Sondermüll:

Also bauen wir das Zeugs mal wieder lustig zusammen:

Und als ALLES zusammen ist und sich in Unmengen Molykote A wieder tadellos drehen lässt, komm ich drauf – der Freilauf steckt. Also nochmal zerlegen… Mit frischem Fett kaum weniger Sauerei als mit Rost und altem Fett…

Gängig gemacht und wieder zusammengebaut. In Summe 2 Tage Bastelei.

Ein Teil mehr zum Anschrauben – ein zeitgemäßes Kunststoffseil und die Windenmontageplatte liegen auch schon bereit.

Transsylvania Trophy 2018 – so viel zu tun

Erstes Teammeeting zusammen mit unseren Freunden Gerald und Wolfgang.

Der gemeinsame Teamname lautet Phönix Racing Team, da Racing out of Money für Geralds Defender etwas ähhh eigenartig klingt und der Phönix uns seit dem inzwischen denkwürdigen Ereignis in der Sahara 2012 verbindet.

Mehr Bilder

Umso länger wir uns unterhalten, umso mehr wird uns bewusst, was wir alles noch an Kermit zu tun haben: Zusätzlich zu den notwendigen Upgrades, welche zwar schon an Teilen bereit liegen, aber noch nicht eingebaut sind (1600er Motor, Sperre, kürzeres Verteilergetriebe, Winde mit entsprechender Stromversorgung) kommen noch einige Pflegemassnahmen auf uns zu, welche zwar mit den Upgrades Hand in Hand gehen, aber eine Menge Zeit verschlingen:

Der Rahmen sollte doch sandgestrahlt und anschließend dauerhaft konserviert werden und der Kofferraumboden hat seit der Gradisca 2016 eine etwas modifizierte Form, was durchaus an der knusprigen Blätterteigkonsistenz des Bleches liegen könnte.

Keine unlösbaren Aufgaben, wenn man sich 8 Stunden am Tag 2-3 Wochen exklusiv dem Thema widmen KÖNNTE – aber erstens soll es ein Hobby bleiben und zweitens haben auch Familie, Beruf und Leben ein Wort mitzureden.

Trotzdem – wir werden das schaffen.

Helfer sind jedoch gerne willkommen…